Schlauchmagen-OP: Ein umfassender Überblick über Vorteile und wichtige Überlegungen
Die Schlauchmagenoperation (Sleeve-Gastrektomie) ist ein bewährtes Verfahren zur Gewichtsreduktion, bei dem ein großer Teil des Magens entfernt wird. Dadurch wird das Magenvolumen deutlich reduziert, was zu einem schnelleren Sättigungsgefühl führt. In diesem Artikel erfahren Sie alles über Vorteile, Risiken, Zulassungskriterien und notwendige Lebensstiländerungen für langfristige gesundheitliche Erfolge.
Adipositas stellt weltweit eine zunehmende gesundheitliche Herausforderung dar. Als Reaktion darauf wurden verschiedene chirurgische Verfahren entwickelt, um Betroffenen eine nachhaltige Gewichtsreduktion zu ermöglichen. Die Schlauchmagenoperation hat sich dabei als besonders effektiv und sicher erwiesen – mit hoher Erfolgsquote und dauerhafter Wirkung.
Im Vergleich zu anderen bariatrischen Eingriffen gilt sie als weniger invasiv und überzeugt durch langfristige Resultate in der Gewichtsreduktion sowie bei der Verbesserung von Begleiterkrankungen.
✅ Wichtige Fakten auf einen Blick
Schlauchmagen-OP ist eine der beliebtesten Methoden zur Gewichtsreduktion
Etwa 80 % des Magens werden chirurgisch entfernt
Das Verfahren ist minimalinvasiv (meist laparoskopisch)
Es führt zu schnellerem Sättigungsgefühl und verändert hormonelle Signale wie Ghrelin (Appetithormon)
BMI ≥ 40 (Adipositas Grad III)
BMI ≥ 35 mit Begleiterkrankungen wie Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Schlafapnoe oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Nachweislich erfolglose konservative Therapieversuche (Diät, Bewegung, Medikamente)
Keine schwerwiegenden Kontraindikationen für eine Operation
🟢 Deutlicher Gewichtsverlust (bis zu 80 % des Übergewichts)
🟢 Blutzuckerverbesserung bei Diabetes Typ 2
🟢 Reduktion von Cholesterin- und Triglyzeridwerten
🟢 Besserung von Gelenkschmerzen und erhöhter Beweglichkeit
🟢 Verbesserung von Fruchtbarkeit und Zyklusregulation bei Frauen
🟢 Linderung von Schlafapnoe und Atembeschwerden
🟢 Psychische Stabilisierung (Rückgang von Depressionen)
🟢 Rückbildung einer Fettleber bei NAFLD
Sodbrennen / Reflux (bei ca. 20–30 % der Patienten)
Magenschrankeinengung (Stenose) in ca. 4 % der Fälle
Nährstoffmängel bei unzureichender Supplementierung
Blutgerinnsel, Wundinfektionen, Anästhesie-Komplikationen
Dumping-Syndrom bei zu schnellem Essen oder zuckerreicher Nahrung
Phasenweise Ernährung nach Schlauchmagen-OP:
Klare Flüssigkeiten (2–3 Tage)
Dünnflüssige Kost / Suppen (1 Woche)
Pürierte Nahrung (2.–4. Woche)
Weiche Kost (ab Woche 5)
Normale, ausgewogene Ernährung (nach ca. 8 Wochen)
Wichtige Hinweise:
Kleine Portionen, gut kauen, langsam essen
Keine Flüssigkeiten zu den Mahlzeiten – erst 30 Min. danach trinken
Zucker, Fett und Kohlensäure vermeiden
Multivitaminpräparate täglich einnehmen
Ist die OP sicher?
Ja, bei sorgfältiger Vorbereitung und professioneller Nachsorge ist die OP sehr sicher.
Wie lange dauert die Operation?
In der Regel etwa 60 Minuten, laparoskopisch durchgeführt.
Wie schnell kann ich abnehmen?
Die meisten Patient:innen verlieren in den ersten 6–12 Monaten einen Großteil ihres Übergewichts.
Ist eine Gewichtszunahme später möglich?
Ja – wenn Ernährungsregeln dauerhaft vernachlässigt werden. Lebensstilveränderung ist entscheidend.
Entstehen sichtbare Narben?
Nur kleine Narben durch laparoskopische Einschnitte, die mit der Zeit verblassen.
Kann sich der Magen wieder dehnen?
Teilweise – bei dauerhaftem Überessen. Daher ist Portionenkontrolle wichtig.
Was ist eine robotergestützte Sleeve-OP?
Eine moderne Variante, bei der ein OP-Roboter (z. B. da Vinci) die Präzision erhöht und die Erholungszeit verkürzen kann.
🔄 Nachsorge ist entscheidend
Regelmäßige Kontrolltermine (Blutwerte, Vitaminstatus, Gewichtsverlauf)
Enge Zusammenarbeit mit Ernährungsberatung