Ein intragastrischer Ballon besteht aus silikonbasiertem Material und wird endoskopisch über den Mund in den Magen eingebracht. Anschließend wird er mit einer sterilen Kochsalzlösung gefüllt, sodass er im Magen Volumen einnimmt und so ein langanhaltendes Sättigungsgefühl erzeugt.
Nicht-chirurgisch und vollständig reversibel
Verweildauer im Magen: ca. 6 Monate
Unterstützt den Aufbau gesunder Essgewohnheiten
Hilft Patienten, Gewicht zu verlieren, ohne einen dauerhaften Eingriff vornehmen zu müssen
Die Behandlung wird empfohlen für Personen mit:
BMI zwischen 30 und 40, die mit Diät, Bewegung und anderen Methoden keine ausreichende Gewichtsreduktion erzielen konnten
Obesitas-bedingten Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Schlafapnoe oder Gelenkproblemen
Motivation zur Lebensstiländerung nach dem Eingriff
Kontraindikationen: Magengeschwüre, akute Entzündungen im Verdauungstrakt, bestimmte Medikamente oder psychische Erkrankungen
Wie bei jedem medizinischen Verfahren sind auch beim Magenballon gewisse Risiken zu beachten:
Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Völlegefühl in den ersten Tagen
Selten: Ballonleckage, Verschiebung des Ballons
Mögliche Verdauungsprobleme wie Verstopfung oder Blähungen
In Einzelfällen: Blut im Stuhl oder Erbrechen, bei solchen Symptomen ist sofortige ärztliche Abklärung erforderlich
Vor dem Eingriff sollten folgende Maßnahmen eingehalten werden:
Flüssigkeitsdiät 1–2 Tage vorher, um den Magen zu entleeren
Keine Nahrungsaufnahme ab Mitternacht vor dem Eingriff
Medikamentenabstimmung mit dem behandelnden Arzt (z. B. blutverdünnende Mittel)
SPositive mentale Vorbereitung und realistische Erwartungen
Leichte Sedierung oder Kurznarkose
Einführen eines Endoskops mit Kamera durch den Mund
Platzierung des deflationierten Ballons im Magen
Füllung mit Kochsalzlösung (typischerweise 400–700 ml)
Gesamtdauer: 30–40 Minuten, ambulant
Nach einer kurzen Beobachtungszeit kann der Patient die Klinik verlassen
Ernährung nach der Ballon-Einlage:
Phase 1 (1. Woche): klare Flüssigkeiten
Phase 2 (2.–3. Woche): weiche, pürierte Speisen
Ab Woche 4: ausgewogene, normale Kost in kleinen Portionen
Vermeiden: kohlensäurehaltige Getränke, Zucker, frittierte Lebensmittel
Täglich: Multivitaminpräparate zur Ergänzung
Schon am Tag nach dem Eingriff: leichte Spaziergänge
Später: moderates Ausdauertraining + leichtes Krafttraining
Ziel: Stoffwechsel aktivieren, Muskulatur erhalten, Stimmung verbessern
🔁 Langfristiger Erfolg mit dem Magenballon
Der Ballon verbleibt 6 Monate im Magen
Danach erfolgt eine endoskopische Entfernung
Für nachhaltigen Erfolg ist die Umstellung der Lebensweise entscheidend
Begleitende Betreuung durch Ernährungsberatung & Bewegungstherapie wird empfohlen
Gewichtsstabilisierung nach Ballonentfernung ist realistisch mit Disziplin und Unterstützung
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Übelkeit, Erbrechen und Unwohlsein in den ersten Tagen sind häufig. In seltenen Fällen kann es zu Leckagen oder Verlagerungen kommen.
Wie viel kostet der Magenballon?
Die Kosten variieren je nach Anbieter und Region, liegen aber meist im Bereich von 2.500–4.500 €. Eine ausführliche Beratung ist empfehlenswert.
Wie viel Gewicht kann ich verlieren?
Im Durchschnitt verlieren Patient:innen 10–15 % des Körpergewichts – mit gesunder Ernährung und Bewegung auch mehr möglich.
Gibt es langfristige Komplikationen?
Selten. Bei rechtzeitiger Entfernung (nach 6 Monaten) und regelmäßiger Nachsorge sehr geringe Risiken.
Wie wird der Ballon entfernt?
Ebenso wie bei der Einlage: endoskopisch unter Sedierung, Ballon wird entleert und über den Mund entfernt.